Es geht nicht um ein paar Cent, sondern um mehrere hundert Euro, die eine durchschnittliche Familie durch einen Wechsel zu einem günstigeren Energieversorger oftmals sparen kann, so eine jetzt im September veröffentlichte Studie. Wenn man die Haushalte in Deutschland zusammen zählt, geht es also um Milliardenbeträge, die weniger gezahlt werden könnten, wenn die Endkunden sich besser informieren würden und ihren Stromanbieter wechseln.
Der durchschnittliche Familienhaushalt mit drei Personen hat einen Verbrauch von 4000 Kilowattstunden und zahlt für diesen aufs Jahr gerechnet im Durchschnitt 1091 Euro. Das sind oftmals knappe 300 Euro zuviel, denn die Stromangebote variieren häufig um bis zu 27 Prozent, was jedoch nur wenige Verbraucher für sich nutzen.
Stadtwerke und Großkonzerne nur selten günstig
Die meisten Verbraucher melden sich zunächst einmal bei einem der Großkonzerne an, beziehungsweise kümmern sich nicht weiter um den Stromanbieter und bleiben nach dem Einzug in eine neue Wohnung bei dem örtlichen Grundversorger angemeldet. Und auch wer wechselt, der sucht sich nur selten einen neuen Anbieter, sondern wechselt lediglich den Tarif. So würden rund 45 Prozent ihren Strom schlichtweg weiter über den normalen Grundtarif beziehen und fast 40 Prozent der Verbraucher nur innerhalb der Angebotspalette eines Energieversorgers wechseln. Lediglich 15 Prozent der Haushalte, die einen Wechsel vornehmen, beziehen ihren Strom in der Folge auch von einem neuen Konzern. Dabei lässt sich nach ausgiebigen Vergleichen ganz klar sagen, dass die Großkonzerne nur in den aller seltensten Fällen die günstigsten Anbieter sind und sich auch die Tochterfirmen nicht im oberen Bereich der günstigen Anbieter befinden. Die besten Preise gibt es meist bei privaten Anbietern, die unabhängig von den Kommunen sind. Der Stromanbieter Vergleich lohnt sich also in fast allen Bundesregionen.
Wettbewerbslage wird bemängelt
Weiter hat die Monopolkommission die aktuelle Wettbewerbslage immer noch bemängelt, auch wenn schon die eine oder andere Verbesserung erzielt wurde, nicht zuletzt durch die beschlossene Abschaltung der Kernkraftwerke. Der Hauptkritikpunkt bezog sich jedoch auf das Erneuerbare-Energien-Gesetzt (EEG), das, so die Kommission, die Marktsituation ungerecht verzerre und negative Folgen für den Endkunden hätte. Denn das EEG garantiert, dass jeder Betreiber einer Ökostrom-Anlage seinen erzeugten Strom zu einem fest geregelten Preis in das Stromnetz leiten darf. So positiv auch hervorzuheben wäre, dass dieses Gesetz den Anteil an erneuerbaren Energien in den letzten fünf Jahren deutlich vergrößert hat, so ungünstig sind die Entwicklungen dafür für den Markt. Denn das EEG fördere oftmals Fehlinvestitionen, wie den übertriebenen Ausbau der Fotovoltaik, die letztlich der Kunde zu tragen habe, da auch die EEG-Umlagen für die Verbraucher steigen.